Mein Umzug 1975 nach Italien sollte eigentlich kurz dauern, um mir an Ort einen Einblick in die Kunstwerke der Renaissance zu verschaffen. Von meinem Wohn- und Arbeitsort aus konnte ich schnell in Pisa, Florenz, Siena, Assisi oder Orvieto sein.
Im Dommuseum von Siena wurde ich von der „MAESTA`“von Duccio di Buoninsegna schockiert und angezogen. Obwohl mich ihre religiöse Aura nicht betraf, staunte ich über die potente epische Feldaufteilung. In den folgenden Jahren bin ich immer wieder zur „Maesta`“ gepilgert und habe dann im Dommuseum ein zweites Werk mit einer Neunerteilung entdeckt:„GLI ARTICOLI DELLA FEDE“, von Taddeo di Bartolo.
Jahre später erzählte mir ein Freund, dass 1945 der amerikanische Dichter Ezra Pound, in einem Käfig in der nahen US-Militärbasis gefangen und zum Tode verurteilt, die PISANER CANTOS geschrieben habe. Darin fand ich die Strophe:„Duccio came not by Usura“, ein perfekter Titel für eine schon lange geplante Hommage an die Maesta` von Siena, nicht an den religiösen Kontext gebunden, aber an das Drama eines Künstlers, der sich in ideologischen Welten verstrickt hatte.
Parallel zu meinen neun Ideogrammen hatte ich neun Figurenkürzel entwickelt, die stellvertretend für das entsprechende Ideogramm standen. Figurenkürzel und Ideogrammnetz konkurrenzierten sich.
Neben den Malereien entstanden viele Zeichnungen und Graphiken, darunter die drei Variationen zu „DUCCIO CAME NOT BY USURA“, Edition A. Meier, Genf 1993.
In allen diesen Werken benutzte ich breitformatige und mehrreihige Feldaufteilungen.